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Textilfärberei Hirschhorn ist neues Mitglied der Umweltallianz Hessen
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Regierungspräsident Johannes Baron überreichte heute dem Inhaber des Unternehmens, Michael Thierling, die Urkunde persönlich vor Ort.
Dabei konnte dieser auch die Glückwünsche von Bürgermeister Rainer Sens entgegen nehmen.
Wie Regierungspräsident Johannes Baron bei der Übergabe der Urkunde betonte, wurde die Firma wegen ihrer besonderen Anstrengungen auf dem Gebiet des Umweltschtzes in die Umweltallianz aufgenommen. “Hervorzuheben ist insbesondere die Installation einer Wärmerückgewinnungsanlage. Das gesamte warme Abwasser wird über einen Wärmetauscher geleitet, der das benötigte Prozesswasser dadurch auf 40° Celsius erwärmt”, betont der Regierungspräsident. Darüber hinaus ist ein Rauchgaswärmetauscher eingebaut worden, womit ebenfalls erheblich Energie eingespart weden kann. Um Wasser zu sparen und somit auch den Abwasseranfall zu reduzieren, sollen künftig neu entwickelte Farbstoffe verwandet werden, die eine höhere Farbtiefe ermöglich.
Bei einem Rundgang durch das Unternehmen zeigten sich die Besucher, neben Regierungspräsident Baron und Bürgermeister Sens auch der zuständige Abteilungsleiter im Regierungspräsidium Walter Reinhard, beeindruckt von der modernen Produktion, den internationalen Handelsbeziehungen des Unternehmens und der Tatsache, dass die Textilfärberei Hirschhorn auch als Ausbildungsbetrieb für junge Leute da ist.
Erfolgreich die Nische umgarnt — IHK-Report
Die Textilfärberei Hirschhorn GmbH erfüllt höchste Ansprüche und widersetzt sich dem Niedergang der Branche.
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— Vor der Konkurrenz ist ihm nicht bang.
„Billiganbieter aus der Türkei oder China setzen
auf schiere Masse. Da finden sie nur mindere
Qualität mit Wald-und-Wiesen-Kollektionen“,
sagt Michael Thierling, Inhaber und
Geschäftsführer der Textilfärberei Hirschhorn
GmbH. Im Gegensatz dazu punktet sein Unternehmen
mit Spitzenqualität, wodurch es
erfolgreich eine Nische im Markt besetzt.
Hirschhorn entwickelt, färbt und druckt
Garne aus hochwertigen Fasern. Als Zulieferer
für Strumpf- und Miederwarenhersteller,
etwa Falke und Triumph, färbt man Bänder
und Meterware; zudem werden Maschinenund
Handstricker ausgerüstet. „Man glaubt
gar nicht, wie viele Leute begeistert von diesem
Hobby sind“, erklärt Thierling.
Zu seiner Geschäftsphilosophie zählt, dass
Designs und Farbauswahl individuell auf Kundenwünsche
zugeschnitten werden und somit
einzigartig sind. Auch der Service ist umfassend:
Von der Beschaffung der Rohware bis
zu Musterkollektionen und zur Konfektionierung
mit Etiketten muss sich der Abnehmer
um nichts kümmern – mit Hilfe von computergesteuerten
Maschinen und firmeneigenem
Labor wird ihm alles quasi auf den Leib
geschneidert. Spinnen lässt Hirschhorn unter
anderem in Brasilien, Indien und Indonesien.
Auch ökologisch setzt das Unternehmen
Maßstäbe. Vor sechs Jahren wurde die Produktion
auf den strengen Öko Tex Standard
100 (Produktklasse 1) umgestellt. Dem Abwasser
wird komplett die Wärme entzogen –
die auf diese Weise fürs Färben eingesetzt
werden kann. Und ein Rauchgaswärmetauscher
kühlt die Abgase von 230 Grad auf 130
Grad: Wärme, die sonst über den Schornstein
in die Umwelt gelangen würde. Außerdem
achtet Thierling darauf, dass die
Chemikalien aus nachwachsenden
und biologisch abbaubaren Rohstoffen
stammen. Die zulässigen
Höchstwerte für Abwässer werden
so um 90 Prozent unterschritten.
Kein Wunder, dass das Hessische
Umweltministerium den Betrieb in
seine „Umweltallianz“ aufgenommen
hat, womit nachhaltiges Engagement
anerkannt wird. „Textilern
wird nie ein grüner Daumen wachsen“,
bleibt Thierling realistisch,
„aber wir können so viel wie möglich
tun.“
Mitarbeiter gesucht
Der 50-Jährige weiß, wovon er
spricht. Als studierter Textilingenieur kennt er
sich seit 25 Jahren in diesem Geschäft aus.
Vor acht Jahren kaufte er die traditionsreiche
Textilfärberei im idyllisch gelegenen Hirschhorn
am Neckar unweit von Heidelberg; zuvor
war er Geschäftsführer einer Weberei und Färberei
in Norddeutschland. Seit Thierling
Hirschhorn übernommen hat, ist der Umsatz
von einer Million auf 2,2 Millionen Euro gestiegen,
ebenso die Zahl der Mitarbeiter (von
14 auf 18). Das geschah gegen den Trend: Die
Branche hat einen rasanten Abstieg erlebt,
Hirschhorn ist weit und breit der letzte Textilveredler.
Seine gute Auftragslage macht es
umso schmerzhafter, dass man kaum Auszubildende
und Mitarbeiter findet. „Dabei würde
schon ein guter Hauptschulabschluss reichen.
Und wir arbeiten Ungelernte ein – auch wenn
sie älter als 50 sind.“
Quelle: IHK Darmstadt, Ausgabe Oktober 2012
www.darmstadt.ihk.de
Textilfärberei Hirschhorn erhält neue Einleitegenehmigung — Pressemitteilung Regierungspräsidium Darmstadt
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Hirschhorn/Darmstadt (rp) - Das behandelte Abwasser der Textilfärberei Hirschhorn darf auch weiterhin in das kommunale Kanalnetz eingeleitet werden.
Die Abteilung Arbeitsschutz und Umwelt des Regierungspräsidiums Darmstadt hat jetzt eine neue Einleiteerlaubnis erteilt.
Wie die Behörde weiter mitteilt, beschäftigt die Textilfärberei Hirschhorn 20 Mitarbeiter und stellt als eine der wenigen Firmen dieser Art in Deutschland
hochwertige Naturgarne nach Öko-Text Standard 100 Klasse 1 her. Bei diesem Standard handelt es sich um den Öko-Standard für Textilien für Säuglinge und Kleinkinder.
Die im Auftrag der Firma in externen, ausgewählten Spinnereien gesponnenen Garne werden in Hirschhorn gefärbt und für den Endverkauf veredelt.
Das in der Produktion in einer maximalen Tagesmenge von 20 m3 anfallende Abwasser wird gesammelt und in einer speziellen
Abwasserbehandlungsanlage neutralisiert und behandelt. Die Anlage ist mit Sicherheitseinrichtungen versehen, so dass bei der
Gefahr der Überschreitung von Grenzwerten eine rasche Optimierung der Behandlung stattfinden kann.
Mit Antrag om 13. November 2013 hatte die Textilfärberei eine Verlängerung der gültigen Erlaubnis beantragt.
Nach ausführlicher Prüfung der Antragsunterlagen konnte der Firma nunmehr eine neue Einleitegenehmigung,
versehen mit Grenzwerten für das Abwasser und der Forderung der Vorlage jährlicher Eigenkontrollberichte, erteilt werden.
Die Kontrolle der Einhaltung der Grenzwerte wird im Auftrag der Stadt Hirschhorn durch ein anerkanntes Labor durchgeführt.
Zu erwähnen ist, dass die Textilfärberei Hirschhorn auf dem Gebiet des Umweltschutzes Vorbildcharakter hat; dafür wurde im August 2012 durch den Regierungspräsident Johannes Baron
die Mitgliedsurkunde für die Umweltallianz Hessen überreicht.